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Mit der Fähre nach Ibiza

Der gemächliche Weg auf die Insel

Ibiza ist auch auf dem Seeweg zu erreichen. Zugegeben, die Anreise auf Land und Seeweg ist etwas für abenteuerlustige Menschen und sie nimmt verglichen mit einem Flug sehr viel mehr Zeit in Anspruch. Das eigene Auto auf der Insel zur Verfügung zu haben ist aber gerade bei längeren Aufenthalten ein Vorteil. Und nicht zu übersehen ist, dass ein Auto erheblichen Stauraum für Gepäck bietet.

Neben den praktischen Argumenten hat das entschleunigte Reisen manchmal auch einen Wert an sich. Eine Reise auf Land- und Seeweg weckt den Entdeckergeist, die ein oder andere Zwischenstation kann angesteuert werden, Entfernungen und räumliche Zusammenhänge werden erlebbarer.

Das Fährangebot

Zwei Fährgesellschaften bieten Überfahrten nach Ibiza an. Im Meer zwischen dem Festland und Ibiza sind die Fährgesellschaften Baleària und Trasmed unterwegs. Trasmed gehöhrt zur Grimaldi Gruppe und darf nicht mit der zur Armas Gruppe gehörenden Fährgesellschaft Trasmediterránea verwechselt werden.

Eine Übersicht über Fährverbindungen mit Dauer und Abfahrtshäufigkeit findet sich hier

Neben den üblichen Fähren, deren Geschwindigkeit um die 20 Knoten beträgt, das sind 37 Stundenkilometer, gibt es auch Schnellfähren (Super Fast Ferries), die mit bis zu 37 Knoten (68 Stundenkilometer) deutlich schneller sind. Hier ist besonders die 2021 in Betrieb genommene Eleanor Roosevelt von Baleària hervorzuheben. Dieses Schiff ist nicht nur schnell, sondern auch sehr umweltfreundlich, denn es wird mit Erdgas betrieben.

Die Häufigkeit der Überfahrten schwankt stark zwischen Hauptsaison, Nebensaison und Zeiten außerhalb der Saison. Außer von Dénia erfolgen die Fahrt auf die Insel bei fast allen Fähren über Nacht. Dabei ist nicht unbedingt die kürzeste Fahrzeit die angenehmste, da diese zu einer Ankunft mitten in der Nacht zur Folge haben kann. Die Rückfahrten von der Insel auf das Festland sind meistens tagsüber.

Im Hafen und auf der Fähre

Die Fähren verfügen über verschiedene Ausstattungsklassen, angeboten werden Sitzplätze in verschiedenen Kategorien und Kajüten. Typischerweise gibt es eine einfach Sitzklasse und für einen kleinen Aufpreis eine komfortablere Sitzmöglichkeit. Die Sessel dort sind meist sehr bequem und lassen sich fast flach stellen, sodass nachts Schlafen gut möglich ist. Die Kajüten sind besonders für Familien und Menschen mit hohem Komfortanspruch interessant.

Die Fähren verfügen über Gastronomie und Läden in denen schöne und praktische Dinge gekauft werden können. Bei den konventionellen Fähren gibt es einen zugänglichen Außenbereich für diejenigen, die Seeluft schnuppern möchten. Teilweise haben die Fähren auch einen kleinen Swimmingpool und eine Sonnenterrasse auf dem Oberdeck. Bei Schnellfähren dagegen ist es nicht möglich, das Schiffsinnere zu verlassen. Die Fährgesellschaften geben bei Buchung den Namen der eingesetzten Fähre sowie Details zu Ausstattung und Service des Schiffs bekannt.

Die Fähren befördern auch Fußreisende. Diese können die Fähre teilweise über eine Fußgängerbrücke betreten. In anderen Fällen ist es etwas komplizierter. Ein Bus holt die Fußpassagiere am Empfangsgebäude der Fährgesellschaft ab und fährt die Reisenden über das Hafengelände auf die Fähre. Dementsprechend sind längere Check-In Zeiten zu berücksichtigen.

Zu den Häfen mit dem Auto:

Für die Anreise aus Deutschland ist Barcelona der am günstigsten gelegene Fährhafen. Er ist knapp 1.400 Kilometer von Würzburg entfernt, von Freiburg im Breisgau sind es knapp 1.100 Kilometer. Die Fähren brauchen von hier aus eine Nacht um überzusetzen.

Nach Valencia kommen von Barcelona aus gerechnet 350 km Weg hinzu. Nach Dénia sind es weitere 90 km. Von dort schaffen es die Schnellfähren in 2 bis 2­½ Stunden überzusetzen. Die Zeitersparnis bei der Fährüberfahrt wird aber in etwa von der verlängerten Fahrt zum Hafen aufgezehrt. Dénia ist trotzdem wegen der hohen Abfahrtsdicht und des Angebots außerhalb der Saison trotzdem nicht ganz uninteressant.
Ein erheblicher Teil des Wegs führt unweigerlich durch Frankreich. Dort sind, wie auch in Spanien, Mautgebühren für das Auto zu entrichten.

Mit dem Zug:

Auch für Bahnreisende ist Barcelona ein gut geeigneter Hafen. TGV-Hochgeschwindigkeitszüge verbinden Barcelona mit Paris. Zwei Züge täglich fahren von Paris zum Bahnhof Barcelona Sants.

Die TGV-Züge legen die Strecke von Paris Gare de Lyon nach Barcelona Sants in 6 ½ Stunden zurück. Die kürzeste Reisedauer beträgt von Stuttgart oder Frankfurt beträgt knapp 12 Stunden inklusive des Umstiegs in Paris. Der Anschluss auf die Fähre passt aber leider nicht. Von daher dauert die Reise von Deutschland bis nach Ibiza knapp 48 Stunden.

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Deswegen empfiehlt es sich entweder, einen Tag früher anzureisen und einen Tag in Barcelona zu genießen. Alternativ kann man am Nachmittag in Deutschland losfahren, in Avignon übernachten und von dort am nächsten Vormittag nach Barcelona mit einem spanischen Hochgeschwindigkeitszug zu fahren.

Für Bahnreisende aus Deutschland sind Überfahrten ab Dénia eher ungeeignet. Valencia bietet sich nur dann an, wenn Valencia selbst ein Zwischenziel der Reise ist.

Nicht ganz zu entspannt reisen…

Egal ob auf Autobahnparkplatz, an Bahnhöfen, in Städten oder auf der Fähre, es ist immer wichtig, auf die Wertsachen zu achten. Voll beladene Autos sind ein beliebtes Objekt für Diebe. Ebenso ist es ärgerlich, wichtige Dokumente bei einer Zwischenstation gestohlen zu bekommen. Besonders Barcelona ist in Sachen Diebstahl berüchtigt. Besser ist es, bei Zwischenstationen den Hotelsafe zu nutzen oder falls es nur ein Tagesaufenthalt ist, sperrige Gegenstände in einem Schließfach einzuschließen und Dokumente versteckt am Körper zu tragen und zusätzlich wachsam zu bleiben. Auf die Mitnahme von unnötigen Wertsachen sollte bei einer Anreise auf dem Landweg nach Möglichkeit verzichtet werden.