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Typische Bauwerke und ihre Architektur

Kubische Fincas, Türme und Wehrkirchen

Die Bauwerke, die in früheren Zeiten außerhalb der Mauern von Ibiza-Stadt gebaut wurden, lassen sich in drei Gruppen einteilen: Weiße, würfelförmige Bauernhäuser, Steintürme an Küste und im Landesinneren sowie Kirchen, denen gleichzeitig die Funktion einer Festung zukommt. Weiterhin waren in früheren Zeiten Windmühlen im Landschaftsbild eine prägende Erscheinung.

Fincas

Die traditionellen Bauernhäuser auf Ibiza sind über das Land verteilt. Das klassische Bauernhaus besteht aus würfelförmigen Elementen, die in strahlendem Weiß verputzt sind. Sie haben ein Flachdach, das oft auch als Terrasse genutzt wird. Typischerweise sind die Fenster klein und gering an der Zahl. Teilweise sind die Fenster auch nicht verglast.

Das Haus besteht aus einem Hauptwürfel, der je nach Ausbaustand der Finca um mehrere Nebenwürfel ergänzt ist. So konnte die Größe des Hauses dynamisch der Größe der Familie angepasst werden.

Es wird gesagt, dass die Architektur der Fincas Architekten der Bauhauszeit wie Walter Gropius oder Le Corbusier inspiriert und beeinflusst hat.

Die in neuerer Zeit auf dem Land gebauten Häuser berücksichtigen mehr oder minder die traditionelle Formen und Farben, wobei der Fensteranteil steigt.

Türme

Charakteristisch sind die Steintürme, die an exponierten Stellen entlang der Küste, aber auch im Landesinneren zu finden sind. Sie dienten der Sicherheit der Bevölkerung im Fall von Piratenüberfällen. Sie wurden zur Beobachtung sich annähernder Schiffe genutzt. Im Falle der Sichtung feindlicher Schiffe konnten von Turm zu Turm Signale weitergegeben werden, sodass schnell die gesamte Inselbevölkerung gewarnt werden konnte. Waren die Angreifer gefährlich nahe, dienten die Türme als Zufluchtsort.

Die Bauweise der Türme ist sehr ähnlich. Sie haben einen kreisförmigen Grundriss und sind schätzungsweise 8 bis 15 Meter hoch. Sie sind aus dem auf der Insel allgegenwärtigen Kalkstein Marès gebaut und nicht verputzt. Zweckmäßigerweise haben sie keine oder sehr kleine vergitterte Fenster beziehungsweise Scharten. Die Türen sind massiv und bei manchen Türmen nur mit einer Leiter zu erreichen. Oben auf den Türmen sind Beobachtungsplattformen.

Beispiele für solche Türme sind der Torre des Savinar im Südwesten, der Torre de Balafia im Landesinneren oder der Torre de sa Sal Rossa in der Nähe der Salinen.

Wehrkirchen

Eine weitere architektonische Besonderheit auf Ibiza sind die Wehrkirchen. Kirchen dienten auf Ibiza häufig nicht nur als Gotteshäuser, sondern auch als Festungen. Im Falle von Piratenangriffen zog sich die Bevölkerung in die Kirchen zurück und verteidigte sich auch von dort aus. Dementsprechend sind viele Kirchen von ihrem Äußeren her eine Mischung aus Kirche und Festung.

Die Kirchen haben außen wenig Schmuck oder Ornamente und sind weiß gekalkt. Die Kirchenglocken sind üblicherweise auf der Vorderseite der Kirche mittig oder seitlich angebracht. Typisch ist die Vorhalle, genannt Porxada, vor dem eigentlichen Kircheneingang. Ausgeprägtes Beispiel einer Wehrkirche ist die Kirche von Sant Antoni: Sie besitzt kaum Fenster und auf dem Dach waren Kanonen zur Verteidigung positioniert.

Windmühlen

In früheren Zeiten von großer Bedeutung und auch heute noch an einigen Stellen zu sehen sind Windmühlen. Teilweise sind sie recht einfach ausgeführt. Die Windmühle von Antoni dagegen ist von ihrer Größe und Ausführung her beeindruckend.