Catedral Santa Maria de La Nieves
Die Kathedrale von Ibiza im Detail
An dieser Stelle finden sich ausführliche Informationen zum wichtigsten Sakralbauwerk Ibizas. Interessierte können erfahren, wie die Kirche zu ihrem Namen kam, was die Besucher im Inneren erwartet und wann die Kirche zu Kathedrale wurde
Schnee auf Ibiza? Wie die Kathedrale zu ihrem Namen kam
Mit vollem Namen heißt die Kirche „Catedral Santa Maria de la Nieves“, zu Deutsch „Maria Schnee Kathedrale“. Der Namen hat seinen Ursprung in der Zeit, als Ibiza noch unter maurischer Herrschaft stand. Die späteren Eroberer unterzeichneten 1234 einen Pakt, in dem sie sich für den Fall einer erfolgreichen Eroberung verpflichteten, eine Maria geweihte Kirche zu bauen.
Die christlichen Eroberer waren erfolgreich, die Eroberung von Ibiza gelang am 8. August des Jahres 1235. Nun ist es in der katholischen Kirche so, dass es viele bekannte und weniger bekannte Marienfeste gibt. Das dem Tag der Eroberung zeitlich nächstgelegene Marienfest war Maria Schnee. Daher der Name!
Bau und Entwicklung der Kirche
Die Kirche steht in exponierter Lage auf der Kuppe des Altstadtbergs. Deswegen hatten auch die Mauren an genau der gleichen Stelle eine Moschee errichtet und man vermutet, dass sich schon zuvor Kultstätten dort befanden.
Nach der Eroberung dauerte es allerdings eine Weile, bis mit dem Bau der Kirche begonnen wurde, es gab zunächst wichtigere Dinge für die wenigen verfügbaren Arbeiter zu tun. Im 14. Jahrhundert wurde die einschiffige Kirche dann im gotischen Still fertiggestellt. Rund 400 Jahre später, im 18. Jahrhundert also, war das Gebäude dann sanierungsbedürftig. Im Zuge der Erneuerung wurden alte Elemente beseitigt, sodass die Kirche heute stilistisch dem Barock zugerechnet wird.
Das Innere der Kirche
Auffällig ist die Jesusfigur in einem Glassarg direkt hinter dem Eingang auf der rechten Seite. Vor und über dem Sarg sind Gedenktafeln angebracht. An der Seite des Langhauses, das ist der Teil der Kirche mit den Bänken, befinden sich seitlich acht Kapellen. Darunter eine dem Heiligen Cyriacus gewidmete, mit deren Bau noch vor dem der eigentlichen Kirche begonnen wurde. Der Baubeginn ist direkt auf den Tag der Eroberung datiert.
Im Bereich hinter dem Altar, der Apside, gibt es fünf weitere Kapellen. Auffällig ist, dass die Kapellen Heiligennamen tragen, die sich oftmals auch bei anderen Kirchen und daraus abgeleitet bei Ortschaften auf Ibiza wieder finden.
Wie früher in Gotteshäusern weit verbreitet, wurden in der Kirche Tote bestattet. Die verstorbenen Mitglieder der vornehmen Familien wurden in Familiengruften unter den Kapellen im Langhaus bestattet.
Zur Kirche gehört ein Glockenturm. In der Zeit bevor die Befestigung Ibizas ausgebaut wurde, diente er auch als Wachtturm.
Das Bistum Ibiza
Ibiza wurde am 30. April 1782 von Papst Pius VI. zum Bischofssitz ernannt. Damit wurde das Gotteshaus in den Rang einer Kathedrale erhoben. Keine 100 Jahre später, 1851, wurde aus Spargründen der Bischofssitz wieder geschlossen. Im Jahr 1949 erfolgte dann die Wiedereinrichtung, sodass Ibiza auch heute Bischofssitz ist.
Museum
An die Kirche angegliedert ist ein Kirchenmuseum, in dem sakrale Bilder und Kunstwerke sowie liturgische Gegenstände aus der Zeit zwischen 14. Jahrhundert und heute ausgestellt sind.