Es Vedrà
Die magische Felseninsel in der Nähe von Atlantis
Etwa zwei Kilometer vor der Westküste erhebt sie sich aus dem Meer die magische Felsinsel Es Vedrà. Sie hat eine Fläche von nur einem guten halben Quadratkilometer, erhebt sich aber 380 Meter über das Meer. Ihr vorgelagert ist die noch kleinere Es Vedranell, ihr höchster Punkt ist 126 Meter hoch.
Die Insel ist heute unbewohnt. Bis vor kurzer Zeit lebten ausgesetzte Ziegen auf der Insel. Da diese recht gefräßig waren, entwickelten sie sich zu einer Gefahr für die Vegetation und mussten Anfang des Jahres 2016 beseitigt werden. An den steilen Felsen der Insel brüten seltene Vogelarten wie der Elonorenfalke ungestört von Menschen.
Der Karmelitermönch Francis Palau y Quer lies sich im 19 Jh. für einige Zeit auf Es Vedrà nieder und führte dort ein Leben als Eremit.
Die Magische Insel
Ibiza wird nachgesagt eine magische Insel zu sein. Noch viel intensiver ist aber die Magie von Es Vedrà. Auf den Felsen saßen der Sage nach in antiker Zeit Sirenen, die Seefahrer in den Tod lockten, lediglich Odysseus ersann sich eine Strategie, die ihm erlaubte, sie lebendigen Leibes zu passieren.
In der Neuzeit verfügt die Schifffahrt über verbesserte Navigationsmöglichkeiten wie den Kompass und Sirenen sind nicht mehr in der Lage, Seefahrer ins Verderben zu stürzen. Aber auch in diesem Zeitalter birgt die Insel Überraschungen. Kompassnadeln schlagen wild in alle Richtungen aus, wenn sich ein Schiff der Insel nähert, und das, obwohl die Insel frei von magnetischem Gestein ist. Das Phänomen tritt aber ausgerechnet dann, wenn man es erforschen will, nicht auf… Mittlerweile ist das Zeitalter der Luftfahrt angebrochen. Und wieder ist geboten, sich vor Es Vedrà in Acht zu nehmen. Schließlich befindet sich unter Es Vedrà eine Basis für UFOs. Meistens landen und starten diese unerkannt, gelegentlich werden sie aber auch gesichtet. Allerdings kam es lediglich einmal zu einer brenzligen Situation zwischen einem Verkehrsflugzeug und einem UFO.
Der Riese zu Es Vedrà
Einem Märchen zufolge gab es eine Zeit, zur der auf der Felsinsel ein Riese wohnte.
Es Vedrà erkunden
Es Vedrà kann von einigen Stellen im Westen aus bewundert werden. Leider sind die besten Aussichtspunkte nur mit dem Auto oder einer Reisegruppe sinnvoll zu erreichen. Eine Möglichkeit ist, den Tag an dem kleinen Strand Cala d'Hort zu verbringen. Von dort aus ist der Blick auf die Felsinsel gut.
Auf dem Hin- oder Rückweg bietet sich ein Abstecher zum Torre des Savinar an. An der Straße vom Cala d-Hort nach Sant Josep de sa Talaia liegt ein Parkplatz. Von hier aus sind es ein paar hundert Meter zum ehemaligen Torre des Savinar. Dort ist der Ausblick auf Es Vedrà hervorragend. Aber Vorsicht, auch auf dem Parkplatz wirken die magischen Kräfte von Es Vedrà. Sie führen dazu, dass Autoscheiben zerplatzen und die im Auto zurückgelassenen Gegenstände verschwinden. Dieses Phänomen wird übrigens jedes Jahr vielfach nachgewiesen und die zahlreichen Scherben auf dem Boden sollten auch rational denkende Menschen von dessen Existenz überzeugen.
Eine grundsätzlich andere Möglichkeit Es Vedrà zu erkunden ist die Umfahrung mit einem Ausflugsboot. Entsprechende Fahrten werden von verschiedenen Touristenorten aus angeboten.
Atlantis
In der Nähe des Torre des Savinar gibt es eine weitere Attraktion, Atlantis. An einer abgelegenen Stelle befindet sich ein alter Steinbruch direkt am Wasser. Dort wurden einst die Steine für den Bau der Festungsmauer von Ibiza-Stadt gewonnen. Dabei wurden Formen in den Fels gehauen, in der sich mit einiger Fantasie die Reste der sagenumwobenen Stadt Atlantis erkennen lassen.
Inspiriert von der versunkenen Stadt haben Besucher aus Steinen Figuren gelegt oder Zeichnungen in die Felsen geritzt. Auch auf dem Weg nach Atlantis lässt sich schon das ein oder andere kleine Kunstwerk bewundern.
Nach Atlantis zu kommen ist aber nicht ganz leicht. Der Weg nach Atlantis trennt sich kurz nach dem Parkplatz von dem zum Torre des Savinar. Nach Atlantis geht es nach links, landseitig vorbei an der Anhöhe, auf der der Torre des Savinar steht. Irgendwann führt der Weg zu einer Stelle, an der der Abstieg zum Meer möglich ist. Diese Stelle ist weit und breit die einzige Stelle, an der es möglich ist, zum Meer zu gelangen. Ringerherum ist die Küste felsig und es besteht Abstürzgefahr. Wer vor einer Klippe steht, hat den falsche Weg gewählt und muss zurück den richtigen suchen.
Der Weg nach unten ist müheloser als der nach oben. Deswegen sind für einen Besuch von Atlantis körperliche Fitness, ein ausreichender Wasservorrat und die Wahl einer geeigneten Tageszeit notwendig.