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Dalt Vila

Die Altstadt der Hauptstadt Ibizas

Dalt Vila ist einer der Gründe, warum Ibiza von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Ausschlaggebend waren die Festungsanlage und die Struktur der Bebauung innerhalb. Ein Besuch der Altstadt ist sehr empfehlenswert. Für historisch Interessierte sowieso und auch wenn man nur bedingt für Geschichte zu begeistern ist, kann man die herrlich Atmosphäre in der Stadt genießen.

Fünf Wege führen in die Altstadt – Portal de ses Taules und Alternativen

Der Zugang zu Dalt Vila ist an fünf Stellen möglich. Der imposanteste Eingang ist der von der Hafenseite aus durch das Portal de ses Taules. Dieses Stadttor ist auch gleichzeitig die erste Sehenswürdigkeit. Der Weg in die Stadt führt zunächst über eine Zugbrücke. Zu beiden Seiten des Tors stehen Nachbildungen von Statuen aus römischer Zeit. Sind die starken Mauern durchschritten, führt der Weg durch den Waffenhof. Früher lagerte hier die Wachmannschafft, heute erfreuen meist Gaukler die eintretenden Touristen.

In der Nähe des Portal de ses Taules' gibt es keine Parkplätze. Ein Bummel entlang des Hafenkais und durch die dortigen Viertel führt früher oder später automatisch zu dem Portal.

Für den motorisierten Verkehr gibt es nur eine Zufahrt, die ebenfalls von der Hafenseite in die Stadt führt. Da Dalt Vila verkehrsberuhigt ist, dürfen nur besonders Berechtigte in die Innenstadt einfahren. Dann gibt es noch einen etwas versteckten Zugang auf der Westseite, genannt Portal Nou. Interessant könnte einer der beiden Zugänge sein, die direkt in das Herz der Altstadt zum Plaça de la Catedral bzw. zum Plaça d'Espanya führen. Der Weg führt auf der – vom Hafen aus gesehen- Rückseite der Festung entlang und am Ende befindet sich ein Parkplatz mit begrenzter Kapazität.

Alle Wege führen zum Ziel – die Altstadt besichtigen

Eigentlich braucht man gar nicht viel über den richtigen Weg beim Besichtigen von Dalt Vila nachdenken. Solange man immer etwas bergauf geht, wird man die Kathedrale als wichtigste Sehenswürdigkeit auf der Kuppe des Altstadtberges erreichen. Wichtig ist eigentlich nur, dass man geeignetes Schuhwerk hat, um über holpriges Pflaster zu laufen. Für eine etwas systematischere Erkundung empfehlen sich zwei Grundprinzipien:
Entweder immer der Stadtmauer folgen, Aufgänge auf die Mauer befinden sich in einigem Abstand links und rechts des Portal de ses Taules'. Folgt man der Mauer gegen den Uhrzeigersinn, also in Richtung Meer, führt der Weg an schönen Aussichtspunkten vorbei, es gibt einige Sehenswürdigkeiten zu entdecken und er führt durch zwei „Geheimgänge“.

Oder man folgt ebenfalls nach links dem einzig durchgängig fahrbaren Weg und geht im Zick-Zack bergauf. So kommt man an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei und kann die Atmosphäre in der verwinkelten Altstadt gut genießen. Abkürzungen durch kleine Gässchen und über Treppen sind jederzeit möglich. In den verwinkelten Gässchen lässt sich eindrucksvoll der Charakter der historischen Stadt erleben.

Für den Abstieg bietet sich der jeweils andere Weg an oder, für eine etwas größere Tour, der Weg entlang der Westseite der Stadtmauer. Von diesem aus besteht bester Ausblick über den westlichen Teil der Insel. Am Ende des Weges über die Stadtmauer kann man die Dalt Vila über das Portal Nou verlassen oder noch einen Bogen durch verwinkelte Gassen zurück zum Portal de ses Taules schlagen.

Mehr über die Festungsanlage erfahren.

Schöne Aussichtspunkte und Geheimgänge – Aufstieg entlang der Stadtmauer

Von der Stadtmauer aus überblickt man das ebenfalls sehr verwinkelte, außerhalb der Mauern liegende Viertel Sa Penya und den Hafen. In Richtung Innenseite sieht man einen kleinen Park, er ist eine der wenigen Grünflächen innerhalb der Festungsanlage. Dort sitzt in Form einer Skulptur Isidor Macabich. Der Kleriker, Historiker und Poet lebte von 1883 bis 1973 und machte sich um die Erforschung und Dokumentation der Geschichte Ibizas in besonderem Maße verdient.

Bald wird eine Bastion erreicht, die Baluard de Santa Llúcia. Sie ist an der seeseitigen Spitze der Altstadt und bietet dementsprechend Panoramablick auf Sa Penya, das Meer und nach oben hin auf die Kathedrale. Für verschiedene Feste und Veranstaltungen wird der Platz genutzt, nicht nur da der Ausblick schön ist, er dürfte auch die größte Freifläche innerhalb der Stadtmauern sein. Weiter führt der Weg an der Rückseite der Kirche Sant Domingo entlang. Die Kirche gehörte zum benachbarten Kloster.

Schließlich erreicht man einen kleinen Platz mit Palmen, die Plaça d'Espanya. Hier steht das ehemalige Kloster Santo Domingo und heutige Rathaus. Mit dem Bau wurde Ende des 15. Jahrhunderts begonnen, die Fertigstellung zog sich allerdings über das gesamte 16. Jahrhundert hin. Die klösterliche Gemeinschaft löste sich 1835 auf und das Gebäude wurde säkularisiert. Heute dient es als Rathaus. Das Gebäude kann besichtigt werden, bemerkenswert sind der Kreuzgang sowie die vor den Amtszimmern aufgehängten Gemälde.

Gegenüber dem Kloster steht ein Denkmal für Guillem de Montgrí. Er lebte im 13. Jahrhundert und war nicht nur Bischoff, sondern ihm gelang auch die Eroberung Ibizas 1235.

Ansonsten blockiert eine Art zweite Stadtmauer den Weg, die Stadt geht eine Ebene höher weiter. Allerdings gibt es einen Tunnel, mit dessen Hilfe man nach oben kommt. Zunächst führt der unterirdische Gang zur Außenseite der Stadtmauer. Nach ein paar Metern außerhalb gibt es einen weiteren Tunnel, der seinen Ausgang in der Nähe der Kathedrale hat.

Durch den Tunnel gehen ist nicht nur eine praktische Abkürzung und ein spannendes Unternehmen für Kinder, er führt auch an einer museal eingerichteten Kasematte vorbei. So lässt sich anschaulich nachvollziehen, wie die Stadt in früheren Zeiten geschützt wurde.

Die Atmosphäre genießen und Sehenswürdigkeiten bewundern - Aufstieg durch die Stadt

Der geschlängelte Weg durch die Stadt ist auf den ersten Metern ähnlich. Allerdings kommt man an der Vorderseite der Klosterkirche Santo Domingo vorbei. Wer die Plaça d'Espanya sehen möchte, muss am Ende der ersten großen Kurve einen Abstecher nach links machen und darf keine Abkürzung über Treppen nehmen. Danach geht es weiter durch die Stadt, vorbei an stolzen Stadtpalästen in denen heute wie damals die Vermögenden der Stadt leben.

Vor der nächsten Kurve wird es wieder spannend. Freunde der Popkultur können über eine kleine, ein paar Meter nach unten führende Treppe einen Abstecher in den Carrer de Conquista machen. Dort sind Gipsabdrücke der Hände von in Deutschland beliebten Pop- und TV-Stars der 80er- und 90er-Jahre an einer Mauer befestigt.

Wieder zurück auf der Hauptstraße trifft man in der Kurve auf die Klosterkappelle Sant Cristòfol (San Cristóbal). Die Kapelle ist dem benachbarten Augustinerinnenkloster Convent de les Monges Tancades angeschlossen. Beide wurden ursprünglich Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet. Die Gebäude, die man heute bewundern kann, wurden allerdings im 20. Jahrhundert erbaut, da die alten Gebäude nach dem spanischen Bürgerkrieg in Trümmern lagen.

Die Nonnen im Kloster leben in monastischer Klausur, das heißt sie verlassen den Klosterbereich nicht und ihr Kontakt zur Außenwelt ist auf ein Minimum reduziert. Im Kloster Sant Cristòfol besteht er darin, dass sie Gebäck verkaufen.

Nächste kleine Sehenswürdigkeit am Wegesrand ist die Kapelle Capella de Sant Ciriac. Sie ist dem Schutzheiligen der Stadt, Sant Ciriac, gewidmet. Der Heilige Cyriacus, so heißt er auf Deutsch, wurde als Schutzheiliger erwählt, da die christliche Eroberung der Insel im Jahr 1235 an seinem Gedenktag, dem 8. August, stattfand. Unter dem Altar der in einer Wandnische untergebrachten Kapelle befindet sich ein Geheimgang. Durch diesen drangen, so berichtet die Legende, die christlichen Eroberer in die Stadt ein.

Direkt neben der Kapelle ist das Casa Colom. Weiter geht es vorbei am Kunstmuseum Museu Puget sowie kurz vor der Kathedrale am Centre d'Interpretació Madina Yabisa.

Kathedrale und Castillo Almudaina – auf der Spitze des Altstadtbergs

Schließlich wird auch auf diesem Weg die Kathedrale erreicht. Natürlich bietet sich ein Besuch in der Kathedrale an. Am Rande des Platzes stehen noch der Bischofspalast und das ehemalige Gerichtsgebäude Casa de la Cúria. Dort ist heute unter anderem eine Tourismusinformation untergebracht.

Rechts neben der Kathedrale stehen Gebäude, die zum Castillo Almudaina gehören. Besser sieht man sie, wenn man rechts an der Kathedrale vorbeiläuft, von der dort befindlichen Bastion hat man Blick auf einen größeren Teil der Anlage. Noch besser ist der Blick vom Meer aus, die Almudaina gehört zu den Wahrzeichen Ibizas.

Das Castillo Almudaina geht auf die maurische Epoche zurück. Die Stadtmauern, die wir heute bewundern, gab es zu dieser Zeit noch nicht und die Mauren bauten eine Burg. Dort wurden Militär und Verwaltung untergebracht. Über die Jahrhunderte wurde die Anlage mehrfach umgebaut. Man geht davon aus, dass die Festung ehemals 12 Türme hatten, die natürlich ihren Zweck verloren, als die gesamte Altstadt zur Festung ausgebaut wurde. Auch in der Neuzeit wurde die Anlage für militärische und administrative Zwecke genutzt. Bei jedem neuerlichen Umbau werden Funde die im Rahmen früherer Umbauten verdeckt wurden freigelegt, sodass die heutige Anlage ein spannender Ort für Archäologen ist.

Das Castillo Almudaina kann nicht besichtigt werden. Es befindet sich auch heute im Umbau, diesmal zum Luxushotel.